Man was war das aufregend. Eine Stunde sind wir gefahren, vom Westerwald nach Köln. Ich war so aufgeregt, meine Mutter auch. Wir waren super vorbereitet. Wir hatten alles, Näpfe, Körbchen, Geschirr, Box, Snacks, Essen, Leine, Kuscheltier, Decken, u.v.m., aber wir hatten auch Erfahrungen. Meine Mutter hatte im Februar erst den süßen Snickers aus dem Tierheim adoptiert. Er kam aus Rumänien und war vier Monate alt. Ein Mischling, vermutlich teilweise Schäferhund. Anfänglich war er sehr wild, hat Grenzen getestet und hatte einige Übersprungshandlungen, da alles neu für ihn war. Ich war am Anfang überfordert, weil er immer in die Leine gebissen hat und auch gegen mich gesprungen ist. Doch wir haben uns dann belesen, beobachtet und gelernt. Wir sind besser geworden, wir haben uns weiterentwickelt.
Doch wie sind wir eigentlich auf den Hund gekommen?
Wir hatten 15 ½ Jahre lang Katzen, seit 2006 bis 2022. Am 18.10.2021 starb unser Kater Krümel. Ein ganz besonderer Junge. Am 02.02.2022 starb unser kleiner weißer Snoopy. Unser kleiner Junge. Krümel wurde 15 Jahre alt, Snoopy nur 9 Jahre. Wir haben schon öfter gesagt „Nach den Jungs kommt ein Hund!“, aber was hätten wir dafür gegeben noch mehr Zeit mit unseren Jungs zu haben. Aber dann ist es so gekommen, wie es gekommen ist. Auch heute vermissen wir unsere Jungs noch, aber wir sind glücklich mit unseren Hunden. Wir betrachten sie mit anderen Augen, sie werden die Jungs nie ersetzen und das sollen sie auch nicht.
Nach fünf Monaten mit Snickers fühlte ich mich endlich bereit einen eigenen Hund zu adoptieren. Ich habe alles abgeklärt mit der WG, mit der Hausverwaltung, der Uni, meinen Freunden und meiner Familie. Geld hatte ich auch gespart. Ich hatte mich informiert über alles mögliche, schließlich sollte es eine eineinhalb Monate alte Hündin aus dem rumänischen Tierschutz werden. Die Tierschutzorganisation hatte ihr den Namen Jolene gegeben und auf den Bildern trug sie ein rosa Halstuch und hatte Dobby-ähnliche Ohren. „Zuckersüß. Schüchtern. Liebevoll. Ein Clown.“ So wurde sie beschrieben. Natürlich war der Text länger, aber den nun wiederzugeben wäre zu viel. Der Text hat ein zuckersüßes, kleines Hündchen versprochen, welche einfach noch nicht viel kannte, sich aber dennoch an eine Person gewöhnen kann und Vertrauen fassen kann. Am Transporter wurde ihr von einem Mann (Fahrer) das Geschirr angezogen und die Leine daran angebracht, danach wurde sie von eben diesem ins Fahrzeug gebracht, direkt in die mitgebrachte Box. Ein kleines, stinkendes Häufchen Elend wurde uns übergeben. Sie war komplett in Schockstarre und war die ganze Fahrt ruhig. Zuhause haben wir erstmal versucht die beiden Hunde zusammen zu führen und Tinka, wie sie von nun an hieß, sich lösen zulassen. Leider war es zu dunkel und Tinka zu gestresst. Am Abend kam sie nicht aus der Box raus, also habe ich mich mit Matratze auf den Boden gelegt, falls sie Nähe suchen wollte. So geschah es dann auch, sie kam aus der Box raus und legte sich als kleine Kugel an meinen Bauch. Als ich in der Nacht auf die Toilette ging und zurück kam, hat sie mich erstmal angebellt und angeknurrt. Kurz war ich erschrocken, doch dann habe ich mich wieder gefangen, mich klein gemacht und mich seitlich zu ihr hin gesetzt. Ich habe meine Hand ausgestreckt und und sie schnüffeln lassen und habe ruhig auf sie eingeredet: „Ich bin es, alles gut.“, das hat geholfen und ich durfte mich wieder hinlegen. Die Nacht verlief danach sehr ruhig und ich war einfach super emotional, weil ich hatte plötzlich einen Hund.

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